Halbmarathon: Teilnahmerekord! 10km-Lauf: Teilnahmerekord! 5 km-Lauf: Teilnahmerekord. Bis an seine Kapazitätsgrenzen war der altehrwürdige Int. Wilhelmsburger Insellauf in seinem 44. Jahr gewachsen – nachdem es bereits 2024 einen Teilnahmerekord gegeben hat, wo das Veranstaltungszentrum bei der Elbinselschule gut gefüllt war. Alleine für den Halbmarathon hatten dieses Mal 1.700 Läufer:innen gemeldet und um Platzprobleme zu vermeiden, bekamen sie die Laufstrecke dieses Mal komplett für sich. Erst nach dem dessen Zielschluss sollten Zehner und Fünfer starten. Der Preis dafür: Früher aufstehen!
Schon um 8.50 Uhr ging es los – in sonniger Morgenkälte – und keine Wolke war zu sehen. 4¼ Minuten lang zog das Starterfeld am Campus vorbei, der sich langsam mit Zuschauenden füllte. 4¼ Minuten, da war die Spitze des Feldes mit dem Führungsfahrrad schon über Kilometer 1 hinaus. Die Spitze: das war insbesondere Lukas Dieckmann (Laufwerk Hamburg). Recht schnell hatte er sich von seinen Verfolgern abgesetzt und war spätestens am Deich alleine mit dem Führungsfahrrad und dem weiter vorausfahrenden Führungsmotorrad unterwegs.
Die Verfolger Thomas Polzin und Sven Güldner waren oft außer Sichtweite. Sololäufe und Ausreißversuche können speziell in Wilhelmsburg durch starken Wind am Deich ausgebremst werden. Nicht jedoch heute! Die Wetterbedingungen waren fast perfekt. Als Extra gab es auch an unerwarteten Stellen mitten im Nirgendwo motivierende Anfeuerung durch Zuschauergrüppchen. Nur die Schafe auf der langen Strecke am Deich fehlten! Bei den Frauen dauerte es dagegen eine ganze Weile, bevor sich Victoria Griewaldt (LT Haspa Marathon Hamburg) von Marie Düker und Sarah Klass absetzte. Griewaldt war 2024 bereits Zweitplatzierte gewesen.
Die Halbmarathonstrecke hat ihren Wendepunkt fast am südöstlichen Zipfel der Elbinsel. Dort, wo Norder- und Süderelbe sich trennen. Hier wird der Stadtlauf zum Dorflauf zum Überlandlauf und vielleicht ist der Halbmarathon die intensivste Art, diesen Teil Hamburgs kennenzulernen. Der eine oder andere wollte das gleich zweimal tun und nutzte die jetzt hintereinander gelegten Läufe, um die Elbinsel erst beim Halbmarathon und dann nochmals beim Zehner zu erlaufen. Kann man, muss man aber nicht. Lukas Dieckmann tat es nicht. Er gab alles und war erstmal sichtbar platt, als er nach einem ungefährdet durchgezogenen Rennen in 1:15:29 h ins Ziel kam und vom Moderator interviewt wurde. „Perfektes Wetter. Und Anfeuerung“, lobte er. Und Griewaldt holte sich nun auch einen Gesamtsieg, in 1:25:25 h, eine ¾ Minute vor Düker (und auf der Ziellinie ebenfalls mit kurz sichtbar gezeigtem Anzeichen von Anstrengung).
Maßarbeit: Nur wenige Minuten vor dem Start des Zehners kam der letzte Halbmarathoni ins Ziel. Und so konnte Reiner Sengstake, Urgestein des Insellaufs, den zweiten Start des Tages einläuten. Während auf dem Campus neben Buden und Livemusik langsam ein Volksfest entstand, setzte sich das Feld des Zehners nach Osten in Bewegung. Auch hier dauerte es 4¼ Minuten, bis der letzte die Startlinie überquert hatte. Einzelne Wolken zogen vorbei, aber mittlerweile war es fast warm geworden. Kurze Laufbekleidung überwog.
20 Minuten später: Der Start zum 5 km Haspa Mühlenlaufs, traditionell gut von Schülern besucht und von Manni der Maus gestartet, die den offiziellen Paten Haspa des Wettbewerbs nicht nur deutlich länger vertritt, als Mäuse üblicherweise leben, sondern auch erstaunlicherweise mit ihrer Vorderpfote eine Startpistole fachgerecht bedienen kann. Etwa 1,5 km vor dem Ziel führen die Laufstrecken vom Zehner und Fünfer wieder zusammen – und im Zielkanal gibt es dann einen Zieleinlauf nach dem anderen und Dauerunterhaltung für die Zuschauenden – neben Siegerehrungen und Livemusik.
Erster im Ziel war ein Zehner: Finn von Schmeling (Tri Michels Hamburg) in 34:46 Min., eine ¾ Minute vor seinem Verfolger. Und wie auch beim Halbmarathon war der Sieg bei den Damen etwas knapper. Charlotte Paultyn (TSG Hatten Sandkrug) lag nur 30 s vor der Zweitplatzierten. Das war Ana García-Tabarés aus Spanien, die ebenso wie die Dritte Anna Lesouef aus Frankreich und sehr viele weitere Teilnehmenden zeigten, dass der Veranstaltungstitel Internationaler Wilhelmsburger Insellauf auch einen echten Hintergrund hat.
Schnellster Fünfer: Felix Kapulla (Leiden Atletiek) in 17:12 Min., schnellste Fünferin: Bibiana Beck (Erdinger Active Team) in 20:20 Min. Und die Zweitplatzierte Alma Lück (AG Hamburg West) sollte man im Auge behalten, denn sie hat noch Potential – sie ist Altersklasse WU14.
Eine ganz spezielle Ehrung für und von Teilnehmenden für und aus Wilhelmsburg gab es nach den Siegerehrungen. Wilhelmsburg gibt’s nicht nur einmal: Das andere liegt ein paar Dutzend Kilometer westlich von Wien, hat einen Lauftreff und einen Wilhelmsburger Stadtlauf – und war per Reisebus zum (Hamburger) Wilhelmsburger Insellauf angereist (offiziell unter dem Namen Naturfreunde Wilhelmsburg-Göblasbruck). Und ein Geschenk brachten sie auch mit. Wilhelmsburg grüßt Wilhelmsburg!
Elbinsel-Halbmarathon (21,1 km)
Männer
Frauen
Inselzehner (10 km)
Männer
Frauen
Haspa Mühlenlauf (5 km)
Männer
Frauen